Unternehmensgründungen und Insolvenzen 2023

Der Wirtschaftsinformationsanbieter databyte hat für das vergangene Jahr das Handelsregister ausgewertet.

Unternehmensgründungen 2023

Bei den Gründungszahlen wurden 9 % weniger Neugründungen gezählt. Auch hier ragten, wie bei den Insolvenzzahlen, besonders die Monate November und Dezember mit -26 % und -51 % hervor. Insgesamt wurden 118.169 Unternehmensgründungen erfasst.

  1. Die meisten Neugründungen verbuchte der Sektor Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben mit 32.980 neuen Firmen, zu dem auch Unternehmensberatungen gehören.
  2. Danach folgten 23.419 neue Einträge bei Finanzdienstleistungserbringern, zu denen z. B. Banken oder Beteiligungsgesellschaften zählen.
  3. Das Grundstücks- und Wohnungswesen verzeichnete 15.373 neu hinzugekommene Unternehmen.

In allen drei Branchen gab es jedoch weniger Neugründungen als im Jahr 2022.

Insolvenzen 2023

Nachdem die gesamtwirtschaftlichen Insolvenzen 2022 laut databyte-Untersuchung im Vergleich zu 2021 leicht um 6 % angestiegen waren, verzeichnete das Handelsregister 2023 im Vergleich zu 2022 eine 38%-ige Steigerung. Besonders im Juni, November und Dezember fielen die Mehr-Konkurse mit 49 %, 45 % und 62 % ins Gewicht. Insgesamt erfasste das Handelsregister laut databyte 9793 Firmeninsolvenzen in 2023.

Die meisten Insolvenzen mussten die Branchen

  1. Großhandel mit 2547,
  2. vorbereitende Baustellenarbeiten, Bauinstallation und sonstiges Ausbaugewerbe mit 1679 sowie
  3. Einzelhandel mit 1215 Fällen hinnehmen,
  4. danach folgten 1103 insolvente Unternehmensberatungen.

Jede dieser vier Branchen erfasste eine 29- bis 44%-ige Erhöhung ihrer Konkurszahlen. 

NB: Creditreform rechnet für 2023 übrigens mit einer Zunahme der Unternehmensinsolvenzen nach eigener Schätzung von über 23 % von 14.600 in 2022 auf 18.100 in 2023. Hier sind auch nicht im Handelsregister eingetragene Unternehmungen berücksichtigt. Die Zahl erreiche damit wieder den Stand von 2019; in der Corona-Pandemie gingen die Insolvenzen zurück, da staatliche Unterstützungen wie das Aussetzen von Teilen des Insolvenzrechts und milliardenschwere Zahlungen, dafür sorgten, dass die Zahlen sogar stark rückläufig waren. Creditreform sieht in dem starken Anstieg 2023 eine »Rückkehr zur Normalität – eine Normalität allerdings im Zeichen zahlreicher Krisen«.

»Mehr Firmen als im Vorjahr gründeten sich in den prognostizierten Trendbranchen für 2024«, wird Robert Sperl zitiert, Geschäftsführer der databyte GmbH. »Beispielsweise im Bereich der Energieversorgung stiegen die Gründungszahlen in den letzten Jahren stetig. 2023 riss die Erfolgsgeschichte nicht ab, im Gegenteil. Nochmal 27 % mehr Firmenneugründungen verbuchte das Handelsregister, sodass die Branche mit einer wunderbaren Stärkung von 4059 neuen Firmen aus dem Jahr heraustritt. Auch die Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen sowie der Maschinenbau nahmen 27 % bzw. 35 % weitere Firmen in sich auf.« [pm]


20. Januar 2024