Maschinenbau-Barometer von PwC sieht kein Wachstum für 2024
Die Stimmung in den Chefetagen des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus war zum Jahresende 2023 getrübt. Die Entscheidungsträger der Branche waren skeptisch bezüglich der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland und leiteten daraus einen Wachstumsrückgang für die Branche im Jahr 2024 ab. Die noch zu Beginn des Jahres 2023 verhaltene Wachstumserwartung hatte sich im Jahresverlauf ins Negative gedreht und im 4. Quartal einen Tiefpunkt erreicht, wie das aktuelle Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland zeigt.
Geringe Erwartungen
Deutsche Maschinenbauer rechneten auch für 2024 nicht mit einer wesentlichen Verbesserung ihrer Lage. 53 % der Befragten blickten pessimistisch auf die Entwicklung der deutschen Wirtschaft im Jahr 2024. Ein weiteres Drittel war bei dieser Frage unentschlossen, lediglich 15 % der Befragten gaben an, dass sich die Konjunktur hierzulande positiv entwickeln werde.
Für die exportorientierten Maschinenbauer gebe es noch weitere Warnsignale. Auch mit Blick auf die weltweite Entwicklung dominierten negative Erwartungen, rund zwei Drittel der Befragten rechneten im Jahr 2024 nicht mit einer positiven Weltkonjunktur. Daher prognostizierte nur jeder Dritte ein Umsatzplus für die Gesamtbranche im kommenden Jahr, 40 % hingegen gingen von einer negativen Entwicklung aus. Insgesamt belief sich die durchschnittliche Umsatzerwartung für das Jahr 2024 auf -2,4 %. Seit Jahresbeginn sei die Umsatzerwartung für die Gesamtbranche um 3,6 Prozentpunkte gesunken und auf einem Tiefpunkt angelangt.
Hoher Kostendruck
Der Anteil, der in den nächsten Monaten mit steigenden Gesamtkosten rechnete, war zum Jahresende wieder angestiegen und lag bei 52 %. Lediglich 10 % gingen von sinkenden Kosten aus. Eine differenzierte Betrachtung zeige, dass die Ausgaben für Personal und Sachkosten unterschiedlich gewichtet würden: Während mehr als drei Viertel von höheren Personalkosten mit einer durchschnittlichen Steigerungsrate von 6,3 % gegenüber 2023 ausgingen, lag der Anteil derjenigen, die mit steigenden Kosten für Energie oder Rohstoffe rechneten, mit 40 bzw. 30 % deutlich darunter.
Auch andere Schlüsselindikatoren deuteten auf eine unsichere Phase im deutschen Maschinen- und Anlagenbau hin. Jedes vierte Unternehmen ging davon aus, dass ihre Gewinnmarge im ersten Quartal 2024 sinken werde, nur 11 % rechneten mit einer Steigerung der Gewinnmargen und lagen damit unter dem Schnitt der letzten fünf Jahre.
Neben Kostendruck bereiteten vor allem der Fachkräftemangel und die politischen Entwicklungen im Ausland der Mehrheit Kopfzerbrechen. Im Verlauf des Jahres 2023 war zudem der Anteil derjenigen, die ein schwieriges Regulierungsumfeld als Wachstumshindernis beklagten, um 20 Prozentpunkte von 37 auf 57 % gestiegen. Was die Branche momentan am wenigsten gebrauchen könne, seien mehr Einschränkungen unternehmerischen Handelns. Nachdenklich stimme auch, dass der Anteil derjenigen zunahm, die Schwierigkeiten bei der Finanzierung angaben. Das aktuelle Klima fördere keine Investitionsbereitschaft und Innovationsfreude.
Über das PwC Maschinenbau-Barometer
Das PwC Maschinenbau-Barometer ist das Ergebnis einer vierteljährlichen Panelbefragung unter Führungskräften des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus. PwC stellt die Ergebnisse auf seiner Website zum Download bereit. [pm]