KMU sind resilient und kommen gut durch die Krise

KMU sind resilient und kommen gut durch die Krise
Bild: Sage.

Das sagt zumindest die aktuelle Sage-Studie »Der Mittelstand: Treiber für wirtschaftlichen Aufschwung« aus. Sie zeigt, dass kleine und mittelständische Unternehmen trotz anhaltender wirtschaftlicher Turbulenzen zunehmend widerstandsfähiger gegenüber makroökonomischem Gegenwind geworden seien und bis 2025 weiterhin einen erheblichen Beitrag zur Weltwirtschaft leisten würden.

Für das Jahr 2024 prognostiziert die Studie einen Wirtschaftsbeitrag deutscher KMU von über einer Billion Euro. Damit gingen 49,5 % der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung auf KMU zurück. In diesem Jahr, für das die Studie eine rezessive Phase prognostiziert, soll die Bruttowertschöpfung von KMU in Deutschland um 1,9 % steigen und damit der Mittelstand wachstumsbezogen 1,3 Prozentpunkte über dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt von 0,6 % liegen.  

Die von Sage, einem Anbieter von Lösungen in den Bereichen Buchhaltung, Finanzen, Personal und Gehaltsabrechnung für KMU, in Auftrag gegebene und in Zusammenarbeit mit dem Centre for Economics and Business Research (Cebr) veröffentlichte Analyse untersucht die Rolle der KMU als Motor des wirtschaftlichen Aufschwungs in acht Schlüsselmärkten und wertet laut Unternehmensangabe Daten ab 2005 aus, um Wachstumstrends zwischen 2022 und 2025 zu prognostizieren. Die Studie verdeutliche außerdem die Rolle der KMU als Motor der globalen Wirtschaft.

Für KMU stehen die Zeichen auf Wachstum

Die zentrale Erkenntnis von Sage: Trotz wirtschaftlicher Ungewissheit zeige der Mittelstandssektor keine Anzeichen von Abschwung oder Verlangsamung. Bis 2025 prognostiziere Cebr, dass die Zahl der KMU in allen untersuchten Ländern (USA, Kanada, Großbritannien, Spanien, Deutschland, Frankreich, Irland, Portugal) steigen werde. Allein in Deutschland sollen zwischen 2022 und 2025 273.000 neue KMU entstehen.

Das Unternehmen gibt an, dass in den Bericht auch Analysen von Marktdaten aus der Vergangenheit eingeflossen sind, die die entscheidende Rolle von KMU bei der wirtschaftlichen Erholung von der globalen Finanzkrise 2007-2009 unterstreichen würden und einen ähnlichen Weg für die Zukunft prognostizierten. Bis 2011 verzeichneten KMU in fünf Ländern wieder eine wachsende Beschäftigung – so auch in Deutschland: Die Daten zeigten, dass die Zahl der KMU in Deutschland zwischen 2009 und 2015 kumulativ um 18 % auf insgesamt 2,4 Millionen Unternehmen gestiegen sei. Die Beschäftigung nahm im gleichen Zeitraum um 16 % zu. In allen untersuchten europäischen Ländern trugen KMU im Jahr 2012, also vier Jahre nach dem Wirtschaftsabschwung, zu mindestens 48 % der gesamten Unternehmensleistung bei, so die Studie. Die sei ein klares Signal ihrer Bedeutung für die allgemeine wirtschaftliche Erholung. 

Profitieren von der Digitalisierung

Von allen Branchen, die zum Wachstum beigetragen haben, hätten insbesondere die freien Berufe und solche mit einem großen Bezug zu Wissenschaft und Technik stark von der Digitalisierung profitiert. Für Deutschland nennt die Studie den wirtschaftliche Beitrag der KMU in diesem Sektor einen Anstieg von 81 Milliarden Euro im Jahr 2009 auf 116 Milliarden Euro im Jahr 2015, was einem Anstieg von 43 % entspreche und damit 18 Prozentpunkte über dem Durchschnitt aller Branchen mit verfügbaren Daten liege. Dieses Wachstum spiegele sich auch in den Beschäftigungszahlen in diesem Wirtschaftszweig wider, die im Zeitraum nach der Krise (2009-2015) um 431.000 gestiegen seien, was einem kumulativen Wachstum von 28 % entspreche.

In einer Zeit wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Turbulenzen zeichnen die Schlagzeilen oft ein düsteres Bild von der Zukunft der KMU. Um ehrlich zu sein: Ich sehe dieses Bild nicht, wenn ich mit unseren Kunden spreche. Stattdessen höre ich regelmäßig ermutigende Geschichten über Widerstandsfähigkeit, Innovation und Anpassungsfähigkeit. Geschichten von KMU, die sich dem aktuellen wirtschaftlichen Abwärtstrend widersetzen und allen Herausforderungen zum Trotz Wachstumschancen erkennen. Anders als größere Unternehmen haben KMU in Zeiten des Abschwungs die besondere Fähigkeit, sich schnell umzustellen. Dank ihrer Agilität und Flexibilität können sie Ressourcen schnell umschichten, Pläne aktualisieren und neue Wege finden – nicht nur, um die Auswirkungen des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds abzumildern, sondern auch, um neue Chancen zu nutzen, die sich in Zeiten des Wandels ergeben. Insofern ist es ermutigend zu sehen, dass KMU ihre Rolle als Motor des weltweiten Wachstums auch in Zukunft beibehalten werden.« (Christoph Stoica, Geschäftsführer der zentraleuropäischen Landesgesellschaften bei Sage)

Den vollständigen Report stellt Sage auf Englisch zum Download bereit. [pm]


02. Februar 2023