Frage nach dem zukünftigen Führungsstil
Die Ergebnisse der Gallup-Befragung 2018 zur Mitarbeiterzufriedenheit zeigen laut Information von Ceveyconsulting GmbH auch in diesem Jahr, dass nur 15 % der Arbeitnehmer in deutschen Unternehmen sich dem eigenen Arbeitgeber gegenüber tatsächlich innerlich verbunden fühlten. Fünf Millionen, so die Hochrechnung der Studie, hätten innerlich bereits gekündigt. So stelle sich die Frage, welche Interventionen tatsächlich zu mehr Engagement und Bindung von Mitarbeitern an das eigene Unternehmen führen. Für das Tübinger Beratungsunternehmen geben die Ergebnisse der diesjährigen Befragung Grund zu zweifeln, ob die Veränderung des Arbeitssettings allein ausreichen.
Vielmehr würden Begriffe wie die Qualität von Führung im Kontext von VUKA (Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität) sowie Digitalisierung und Agilität eher noch an Bedeutung gewinnen. Dass Führung sich gleichwohl verändern müsse, stehe außer Frage. Dazu Tobias Heisig, Geschäftsführer Ceveyconsulting: »Der klassische Vorgesetzte hat weitgehend ausgedient. Er oder sie müssen die Rolle als Sinnstifter, Vermittler von Orientierung, Antreiber von Innovation und Entwicklung, Coach und Mentor ihrer Mitarbeitenden ausfüllen, denn sie wird wichtiger werden denn je.« Konkret gehe es darum, Spannungsfelder auszubalancieren: Auf der einen Seite den Anspruch an Agilität, Beweglichkeit und Veränderungsbereitschaft zu formulieren und gemeinsam mit den Mitarbeitern glaubwürdig zu realisieren. Auf der anderen Seite die sehr starken Bedürfnisse nach Berechenbarkeit, Konsistenz, Bindung, Zugehörigkeit und Identität zu würdigen und zu berücksichtigen. Dies gestalte sich in hektischen Zeiten, angesichts hoher Veränderungsgeschwindigkeit und -intensität alles andere als einfach.
Die Ergebnisse der diesjährigen Gallup-Befragung böten also Anlass, sich kritisch zu fragen, wie es gelingen kann, diejenigen Faktoren im Blick zu behalten, die letztlich darüber entscheiden, wie sehr Mitarbeitende tatsächlich bereit sind, sich für ihr Unternehmen zu engagieren. [pm]