Personalgewinnung zwischen Tradition und Innovation

Personalgewinnung zwischen Tradition und Innovation
Grafik: Wollmilchsau GmbH

In einer branchenspezifischen Studie zeigt die Wollmilchsau GmbH, Entwicklerin der »Jobspreader«-Software, den Status quo zum Thema Recruiting in der Holz- und Kunststoffverarbeitung. Laut Angabe des Unternehmens wurden zunächst Arbeitsmarktdaten einschlägiger Berufsbilder ausgewertet und stichprobenartig das Online-Recruiting von über 130 Unternehmen aus der Holz- und Kunststoffverarbeitung untersucht.

Laut der Studie lag im Jahr 2020 die Arbeitslosen-Stellen-Relation in der Holz- und Kunststoffverarbeitung bei 2,87: Rund 48.000 Arbeitslose kamen auf 16.737 offene Stellen. In diesem Jahr verschärfte sich die Situation, laut der Studie waren Anfang Dezember 23.200 Stellen ausgeschrieben – bei einer sinkenden Zahl Beschäftigungssuchender (39.250). Damit sank die Arbeitslosen-Stellen-Relation auf 1,69.

Beispiel Zimmerhandwerk

Das Unternehmen nennt das Gewerk des Zimmerers/der Zimmerin als eines der gefragtesten unter den traditionellen Handwerksberufen. Die Orientierung zu Nachhaltigkeit, bewusstem Ressourceneinsatz und Ökologie mache den Beruf für die jüngeren Generationen attraktiv, auch Abiturientinnen und Abiturienten entschieden sich immer häufiger für diesen Ausbildungsweg. So steige seit 2010 die Zahl der jährlich abgeschlossenen Ausbildungsverträge, im Jahr 2020 waren es unter Berufung auf Zahlen von Statista bereits knapp über 9000.

Beispiel Verfahrensmechanik Kunststofftechnik

Auch im Bereich Kunststoff besteht ein ständiger Wandel. Themen wie Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Recycling sind in aller Munde. Allerdings konnten im vergangenen Jahr nur 2358 neue Ausbildungsverträge zum Verfahrensmechaniker/zur Verfahrensmechanikerin für Kunststoff- und Kautschuktechnik abgeschlossen werden – einem der wichtigsten Fachberufe. Der fehlende Nachwuchs übertrage sich somit auch auf den Rest der Branche: Mit einer Arbeitslosen-Stellen-Relation von 1,68 sei dieses Berufsbild ebenfalls von einem Fachkräfteengpass geprägt, Tendenz steigend.

Fokus Ausbildungsmarketing

Ein stärkerer Fokus auf gezieltes Ausbildungsmarketing könne hier ein Schritt in die richtige Richtung sein. Der Softwareanbieter vermutet, dass viele Schulabgängerinnen und -abgänger neuere Berufsbilder gar nicht kennen.

Die durchschnittliche Vakanzzeit zur Besetzung offener Stellen wird zum Zeitpunkt der Erhebung mit 147 Tagen angegeben. Hier zeichne sich bereits ab, wie aussichtsreich die Buchung einer klassischen 30-Tage-Anzeige sei. Bei derart hohen Vakanzzeiten seien so wenige Leute auf dem Markt, dass die Zeit als Reichweitenkomponente dringend benötigt werde.

Kaum Sichtbarkeit auf Unternehmens-Websites

​Neben dem Mangel an Fachkräften bzw. an Nachwuchs in beiden Branchen zeigten sich für die Wollmilchsau GmbH in der Untersuchung der Online-Auftritte von 139 Unternehmen im Bereich Holz- und Kunststoffverarbeitung weitere Verbesserungspotenziale.

So platzierten z. B. gleich zu Beginn der Online Candidate Journey nur 69 % der Unternehmen einen Link zu ihren Karriereseiten im Hauptmenü. Dabei sei die Startseite häufig erster Anlaufpunkt von Ausbildungsplatzsuchenden. Im weiteren Verlauf zeige sich die Mobiloptimierung auf einem soliden Stand, allerdings stürze diese bei der Mobiloptimierung der Bewerbungsformulare ab.

Schlussendlich, so das Unternehmen, habe auf einem leergefegten Arbeitsmarkt dasjenige Unternehmen die Nase vorn, welches seine potenziellen Auszubildenden auf den richtigen Kanälen finde, anspreche und ihnen eine möglichst reibungslose Candidate Journey biete. [pm]

Die Studie kann gegen Registrierung bei der Wollmilchsau GmbH angefordert werden.


28. Dezember 2021