Nur 23 Prozent aller Change-Projekte erfolgreich

Die Erfolgsquote durchgeführter Change-Prozesse in Deutschland liegt lediglich bei 23 Prozent, so ein Ergebnis der aktuellen Change-Fitness-Studie 2018 der Mutaree GmbH. Damit habe sich das Ergebnis gegenüber der vorangegangenen Studie um drei Prozentpunkte verbessert, jedoch weise es erneut auf ein großes Defizit hin: Über ¾ der Veränderungsinitiativen seien nicht erfolgreich. Die Studie zeige damit, dass Unternehmen in großem Maße fehlinvestieren und Ressourcen verschwenden würden sowie ein höheres Maß an Professionalität gefordert sei.

Im Rahmen der Studie wurden nach Angaben der Unternehmensberatung 368 Teilnehmer aus Top- und mittlerem Management sowie Mitarbeiter aus Unternehmen aller Branchen und Größen zum aktuellen Stand ihrer Veränderungsfähigkeit und -bereitschaft befragt. Die Studie werde alle zwei Jahre von der Mutaree GmbH initiiert und unter der wissenschaftlichen Leitung von Frau Prof. Sackmann vom Institut für Entwicklung zukunftsfähiger Organisationen der Universität der Bundeswehr München sowie in Kooperation mit dem Fachverband Change Management im Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) durchgeführt.

Auf die Frage wie »change-fit« die Teilnehmer ihr Unternehmen auf einer Skala von eins (gar nicht) bis zehn (außerordentlich) einschätzen, bewerteten jedoch lediglich vier Prozent der Befragten die Change-Fitness ihres Unternehmens mit neun oder zehn Punkten. 33 Prozent schätzten ihr Unternehmen mit fünf oder sechs Punkten als entwicklungsfähig ein. Der ernüchternde Durchschnittswert liege bei 5,3 Punkten. 52 Prozent sähen die Ursache für die geringe Change-Fitness in der Vielzahl parallellaufender Change-Projekte. 17 Prozent begründeten dies mit der geringen Change-Fitness des Managements. Zudem fehle es an den notwendigen Voraussetzungen, um ein Veränderungsvorhaben erfolgreich zu beenden. 55 Prozent der Befragten seien der Meinung, dass es keine geeigneten Führungsprozesse gibt, um sie zu managen, 49 Prozent seien der Meinung, dass die Strukturen und Prozessen nicht dafür ausgerichtet sind und 57 Prozent stellten fest, dass es keine geeigneten System dafür gebe. Es fehle an harten Faktoren aber auch am Know-how. Immerhin bestätigten 62 Prozent der Befragten, dass ein adäquat ausgebildetes Change-Management-Team fehle, um den Change zum Erfolg zu führen.

Was machen erfolgreiche Veränderer (High-Changer) anders?

High-Changer hätten eine sehr starke Fokussierung auf wenige strategisch relevante und wachstumsbedingte Veränderungsprojekte, kommunizierten offen und klar auch über Risiken, setzten externe Experten ein, investierten viel in die Selbstverpflichtung der Führungskräfte und setzten in der Kommunikation auf Dialog. Erfolgreiche Organisationen hätten eine konstruktive Fehlerkultur und Lernprozesse in der von Wandel und Anpassung geprägten Zeit eine zentrale Bedeutung. 61 Prozent der erfolgreichen Changer kommunizierten offen über die Konsequenzen bei Nicht-Erreichen der Ziele, hingegen würden dies gerade mal 22 Prozent der anderen Unternehmen tun.  Damit seien Führungskräfte die Schlüsselpersonen im Change. Sie müssten zunehmend viele Veränderungsprojekte steuern und hätten besonders hohen Einfluss auf deren Verlauf. [via Open-PR]


05. November 2018