Entscheidungshilfe bei der Wahl von Influencern
Was treibt Bloggerinnen und Blogger an und welche Grundmotivation haben sie, wenn sie über Kooperationen mit Agenturen und Unternehmen nachdenken? Trusted Blogs, Blog-Suchmaschine und Marktplatz für Influencer-Marketing, befragte im März 2018 307 Bloggerinnen und Blogger zu ihren Erwartungen an Kooperationen, ihrer Vergütung und dem Aufwand für ihre Arbeit.
Bei der Klassifizierung der Blogger nach dem Status Profi oder Amateur nahmen die Befragten ihre Klassifizierung selbst vor: 162 sahen sich selbst als Amateur, 145 als Profi. Gegenüber Kooperationen mit Agenturen und Unternehmen waren Amateure (89%) und Profis (96%) gleichermaßen aufgeschlossen. Bei der Vergütung bevorzugten sie eine Vergütung per Überweisung aufs Konto. Eine rein materielle Vergütung, darunter Gutscheine oder beworbene Produkte, lehnte ein Großteil der Befragten ab. Während Amateure zu zwei Dritteln angaben, weniger als 100 Euro für eine Kooperation bekommen, lag dieser Betrag bei 55% der Profis zwischen 100 und 400 Euro.
Je professioneller, desto mehr Zeit gaben die Influencer an, für einen Beitrag zu investieren. Die Zeitangabe der Amateure war geringer als bei den Profis. Während fast jeder zweite Profi angab, mehr als einen Arbeitstag zu benötigen, um einen Beitrag fertigzustellen, waren es bei den Amateuren nur 27%. Mit zunehmender Professionalität steigt also der zeitliche Aufwand der Blogger.
Bei der Frage nach der geeigneten Plattform, um die Bloginhalte zu verbreiten, war die einhellige Antwort Facebook, gefolgt von Instagram, Twitter und Pinterest. Google+ wurde von den Profis häufiger genannt als von den Amateuren.
Zu den Gründen fürs Bloggen gaben mehr als drei Viertel der Profis an, dass sie ihren Blog als kreatives Ventil betreiben, bei den Amateuren waren es 65%. Den Amateurbloggern war es wichtiger (75%), ihre Interessen und Hobbys darstellen zu können. Einen deutlichen Unterschied gab es bei der Monetarisierungsabsicht: Rund die Hälfte aller Profis wollte mit dem Bloggen Geld verdienen. Dagegen gab nur rund jeder fünfte Amateur (27%) dieses Ziel an.
Die Besucherzahlen der einzelnen Blogs entwickeln sich mit zunehmender Professionalität. Fast drei Viertel der Amateurblogger gaben weniger als 4000 Besucher pro Monat an, von den Profis waren dies nur 42%. Besonders deutlich wird die Entwicklung bei Besucherzahlen von mehr als 10.000 Nutzern pro Monat. Lediglich 10% erreichten diese Besucherzahl, bei den Profis waren es 38%. Der Anstieg der Besucherzahlen mit steigender Professionalität lässt sich auch mit dem Alter eines Blogs erklären. Bei den Profis bloggt jeder dritte seit mehr als vier Jahren, bei den Amateuren jeder zweite erst weniger als drei Jahre.
Empfehlung für Unternehmen: Auf Profis setzen
Für Eduard Andrae, Gründer von Trusted Blogs, ergibt sich aus der Studie folgendes Bild: »Blogger-Relations sind kein ›Kindergeburtstag‹ mehr. Wer mit Peanuts bezahlt, erhält Monkeys. Firmen und Agenturen sollten den Aufwand der Blogger anerkennen und entsprechend entlohnen. Dann erhalten sie auch die gewünschten Ergebnisse in diesem spannenden Kommunikationskanal.« [via Firmenpresse, Grafiken: Trusted Blogs]
Die Grafik, die alle Ergebnisse in übersichtlicher Form zeigt, ist auf der Infoseite zur Studie auch als PDF erhältlich.