Elektroinstallateure wechseln nur ungern den Anbieter
Im Elektroinstallationsmarkt ist die Markenbindung wohl sehr hoch: Einer europaweiten Umfrage von BauInfoConsult unter 1200 Elektroinstallateuren zufolge arbeitet die überwiegende Mehrheit der Elektrohandwerker fast ausschließlich mit ihren bevorzugten Produkten – es sei denn, sie sind im Projekt explizit an andere Vorgaben gebunden. Am meisten aufs Bewährte setzen die Installateure in Deutschland und Polen.
In der Studie zu europäischen Trends bei Elektroinstallationsfirmen wurden insgesamt 200 Handwerker in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Beneluxstaaten und Polen in telefonischen Interviews zu ihrer Einstellung zu bevorzugten Marken befragt. Dabei zeigte sich, dass Elektroinstallateure nur dann andere Marken nehmen, wenn sie zum Beispiel durch Vorgaben in der Ausschreibung dazu angehalten werden. Dies soll durch die Bank für alle untersuchten Länder gelten. In Deutschland und Polen sei die Markenloyalität mit 75 Prozent besonders hoch, aber auch in den Märkten, in denen die Befragten etwas weniger auf Marken festgelegt sind, verbaue immerhin über die Hälfte der Installateure nur unfreiwillig andere als ihre Lieblingsprodukte.
Die geringe Wechselbereitschaft der Elektroinstallateure wird damit erklärt, dass von Auftraggeberseite auf diesem hochspezialisierten technischen Fachgebiet Marken kaum eine Rolle spielen. Zudem verbauen oder tauschen die Elektrikerfirmen in der täglichen Praxis zahlreiche Kleinteile wie Kabel, Schalter, Sicherungen etc. aus, die sie deshalb häufig bei sich im Betrieb in größeren Mengen vorrätig halten. Schon deshalb sei es im Sinne der Elektroinstallateure, die Marken zu nutzen, die sie ohnehin auf Lager haben. Da in der elektrischen Gebäudeinstallation zudem meistens gar keine festen Marken für Standardprodukte ausgeschrieben würden, hätten die Handwerksbetriebe überwiegend freie Bahn für ihre bevorzugten Produkte.
Die hohe Markenloyalität im Elektroinstallationshandwerk sei damit ein Traum für die Anbieter, die es geschafft haben sich einen großen Kundenstamm aufzubauen. Die eigene Markenpräsenz weiter auszubauen oder gar als neuer Wettbewerber Fuß zu fassen, werde jedoch auf einem solchen Traditionsmarkt zu einer Herkulesaufgabe, die im Erfolgsfall für den Lieferanten aber mehr als lohnend sei.
Über die Studie
Die Studie Europäischer Elektroinstallations-Monitor der USP Marketing Consultancy-Gruppe, zu der auch BauInfoConsult gehört, erscheint viermal im Jahr. Für die internationale Untersuchung werden jährlich ca. 4800 Elektroinstallateure Installateure aus Deutschland, Frankreich, Spanien, Großbritannien, den Niederlanden, Belgien und Polen befragt. In jeder Ausgabe steht ein anderer aktueller Trend im Fokus. Der aktuelle Bericht (Ausgabe Q3 2017) kann bei BauInfoConsult käuflich bezogen werden (Tel. 0211 301 559-10). [via Pressebox]