Corona-Virus: mehr Firmen von Lieferengpässen betroffen

Nach der ersten Blitzumfrage vom 6. Februar 2020 hat die auf Lieferketten spezialisierte Kloepfel-Gruppe die Auswirkungen des Corona-Virus erneut untersucht. Das Unternehmen meldet als Ergebnis, dass sich viele Unternehmen in den letzten vier Wochen der aktuellen Lage angepasst hätten, um ihre Versorgungssituation zu stabilisieren, jedoch inzwischen mehr Unternehmen von Lieferengpässen betroffen seien. An der stichprobenartigen Online-Blitzumfrage beteiligten sich laut Pressemeldung des Unternehmens vom 19. Februar bis zum 3. März 2020 257 (vorher 243) Fach- und Führungskräfte der deutschen Industrie und des deutschen Handels mit Verbindungen zu China.

Nach wie vor befürchtete demnach jeder fünfte Befragte, dass Lieferantenausfälle seine Produktion stoppen könnten. Bei 4 % legten Lieferausfälle die Produktion still, zuvor waren es 2 %. Die Zahl derjenigen, die noch nicht von Lieferantenausfällen betroffen sind, habe sich auf 24 % reduziert (vorher 42 %). Die Unternehmen hätten sich beispielsweise durch die Beschaffung neuer Lieferquellen aber der Lage angepasst (von 28 auf 35 %).

Da niemand die Auswirkungen des Coronavirus für die kommenden Wochen abschätzen könne, würden die Unternehmen gerade ihre Lagerbestände aufbauen und weltweit nach alternativen Lieferanten suchen.

Vertrieb, Export und Projekttermine

Der Anteil der Umfrageteilnehmer, die angeben, dass sie ihre Kunden weiterhin beliefern können, sei mit 60 % gleichgeblieben. Die Zahl Derjenigen, die große Schäden fürchten, weil sie Kunden nicht beliefern können, sei von 33 auf 29 % zurückgegangen. Auch immer mehr Firmen (11 %, vorher 7 %) sähen es inzwischen als unkritisch, wenn sie ihre Kunden kurzfristig nicht beliefern können. Die Praxis zeige, dass Kunden Verständnis für die Situation der Lieferanten aufbringen.

Der Anteil von Unternehmen, die Projekte zu sehr hohen Kosten verschieben müssen, sei von 41 auf 32 % gesunken. Etwa ein Viertel gab an, dass Projekte verschoben werden können, in der ersten Umfrage waren es nur 8 %. Die Zahl der Unternehmen, die ihre Existenz durch Projektverschiebungen gefährdet sehen, sei von 9 auf 5 % gesunken. 39 % (vorher 42 %) gaben an, dass das Corona-Virus keine Auswirkungen auf Projekttermine habe. [pm]


08. März 2020